„Der Fall des antisemitischen Mobbings gegen einen jüdischen Schüler einer Friedenauer Gesamtschule ist erschreckend und sollte uns zum gemeinsamen besonnenen Handeln bewegen.“, so Azize Tank, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg und Sprecherin für soziale Menschenrechte der Bundestagsfraktion DIE LINKE. „Dies gilt insbesondere für den Einsatz gegen Antisemitismus, aber zugleich gegen jede Form rassistischer Diskriminierung.“
Azize Tank weiter: „Strafanzeigen und der Schulverweis alleine können die zu Grunde liegenden Probleme nicht lösen. Mit dem Projekt »Schule ohne Rassismus« hat die Friedenauer Gemeinschaftsschule die richtigen Schritte eingeleitet, auf denen wir für die Konfliktlösung aufbauen müssen. Wie verschiedene Untersuchungen zeigen, sind Antisemitismus und andere Rassismen keine Randerscheinungen, sondern nach wie vor in der gesamten Gesellschaft auf allen Ebenen tief verwurzelt (vgl. die Langzeitstudie von Heitmeyer u.a.).
Neben der Aufklärung dieses Falls ist es daher vor allem wichtig, präventiv gegen Diskriminierung vorzugehen und nicht nur dann tätig zu werden, wenn ein besonders schockierender Fall an die Öffentlichkeit gelangt. Damit kann auch eine Betrachtungsweise der Debatte vermieden werden, die lediglich bestimmte Bevölkerungsgruppen in den Fokus nimmt, was – zumindest ungewollt – wieder Diskriminierungen fördern würde. Es bedarf nachhaltiger Mechanismen, um Diskriminierung vorzubeugen, frühzeitig zu erkennen und gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern, den Lehrerinnen und Lehrern und den Eltern Lösungen zu erarbeiten.“