Lebenssituation von Alleinerziehenden deutlich verbessern (BT-Drs. 18/6651)

Familie ist dort, wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen. Bei Alleinerziehenden wird die Verantwortung für Kinder oftmals nur von einem Elternteil getragen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Bestenfalls entscheiden sich Eltern in Übereinstimmung und ohne äußeren Zwang für die Alleinerziehung oder wählen es freiwillig als Einzelpersonen als gewünschtes Familienmodell. Schlimmstenfalls zwingen gewaltvolle Zustände in der Familie ein Elternteil unfreiwillig zur Alleinerziehung.

Inzwischen leben mehr als 1,6 Millionen Einelternfamilien in Deutschland. Davon sind etwa 90 Prozent der Alleinerziehenden Mütter und nur etwa 10 Prozent der Alleinerziehenden Väter.

Das Armutsrisiko bei Alleinerziehenden und ihren Kindern liegt gemäß dem vierten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung bei über 40 Prozent. Insbesondere alleinerziehende Frauen sind überdurchschnittlich häufig und lange auf Leistungen gemäß dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Hartz IV) angewiesen. Die geschlechterspezifische Segregation des Arbeitsmarktes führt zu, einer Konzentration von Frauen in niedrig bezahlten Berufen, die vermehrt in Teilzeitarbeit tätig sind. Aufstiegsmöglichkeiten in Führungspositionen bestehen für diese Frauen kaum. Die typischen „Frauenberufe“ genießen gesellschaftlich oft ein geringeres Ansehen. Der durchschnittliche Bruttostundenlohn von Frauen in Deutschland liegt etwa 22 Prozent unter dem der Männer. Armut und Diskriminierung von Alleinerziehenden sowie eine daraus resultierende strukturelle Benachteiligung ihrer Kinder sind Folgen dieser Konstellation.

Lebenssituation von Alleinerziehenden deutlich verbessern (BT-Drs. 18/6651)