Der Schmargendorfer Mieterprotest hat ein bewegtes Jahr hinter sich. Es gab gescheiterte Vermittlungsversuche und man wehrte sich weiter gegen überteuerte energetische Sanierungsmaßnahmen. Das ist harte Arbeit. Grund genug, sich einen Tag Pause zu gönnen und zu feiern, was man bisher erreicht hat. Und das ist eine ganze Menge! Nach eineinhalb Jahren hat es der Vermieter immer noch nicht geschafft, sein Modernisierungsprogramm umzusetzen. Das ist eine stolze Leistung, denn der Vermieter ist niemand geringerer als das größte Wohnungsunternehmen Deutschlands, die Vonovia. Deren geplante energetische Sanierung hätte bei minimalen Energieeinsparungen und Verschlechterung der Wohnqualität die Mieten derart verteuert, dass viele Mieter hätten ausziehen müssen. Im ohnehin mehr als angespannten Wohnungsmarkt in Berlin braucht man solche zusätzlichen Preistreibereien nun wirklich nicht. Die Bundestagsabgeordnete unterstützt deshalb den Mieterprotest, unter anderem durch juristische Beratung.
Der Schmargendorfer Mieterprotest ist ein Beispiel für erfolgreichen zivilgesellschaftlichen Widerstand von unten. Mieter_Innen hielten zusammen und zeigten sich untereinander solidarisch. Die Bundestagsabgeordnete Azize Tank wünscht sich mehr solchen Engagements: „Gesellschaftliche Veränderung ist ohne den Druck von unten nicht möglich. Wenn wir eine sozial gerechtere Mietenpolitik wollen, müssen wir uns auch gegen die aktuellen Missstände zur Wehr setzen.“
