In den deutschen Krankenhäusern herrscht Pflegenotstand. Immer weniger Pflegekräfte müssen immer mehr Patientinnen und Patienten versorgen. Durch Arbeitsverdichtung und massiven Personalmangel entstehen eine Überbelastung der Pflegekräfte und eine pflegerische Unterversorgung der Patientinnen und Patienten, die von fehlender Zuwendung bis hin zu „gefährlicher Pflege“ reicht. Die Sicherheit der Patientinnen und Patienten wird damit genauso gefährdet wie die körperliche und seelische Gesundheit der Pflegekräfte.
Die derzeitigen finanziellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen verhindern, dass die Kliniken so viel qualifiziertes Personal beschäftigten bzw. bezahlen können, wie es für eine hochwertige pflegerische und therapeutische Versorgung notwendig ist. Diese Entwicklung ist die Folge des seit ca. zwei Jahrzehnten anhaltenden wirtschaftlichen Drucks auf Krankenhäuser, der in erster Linie durch die Gesetzgebung des Bundes verursacht ist (Budgetdeckelung seit 1993, mehrfache Budgetkürzungen, Einführung von diagnosebezogenen Fallpauschalen).